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Ungleiche Ausgangsbedingungen für erfolgreiches COVID-19-Krisenmanagement
Die COVID-19-Krise im Lichte der Ergebnisse der SGI 2020

Die OECD- und EU-Staaten divergieren stark hinsichtlich ihrer sozioökonomischen Ausgangsbedingungen vor der Krise. Ebenfalls sehr unterschiedlich ausgeprägt sind politische Reformkapazitäten für eine erfolgreiche und nachhaltige Krisenbewältigung. Es ist zu erwarten, dass diese Asymmetrie mit zunehmender Dauer der COVID-19-Krise weiter stark zunimmt.
Bereits heute ist offensichtlich, dass die COVID-19-Krise einen zentralen Wendepunkt markiert, der die sozioökonomische und politische Entwicklung aller Länder weltweit auf Jahre hinaus nachhaltig beeinflussen wird.
In ökonomischer Hinsicht ist die Schwere der wirtschaftlichen Rezession für die Industrieländer aufgrund der Gleichzeitigkeit aus Nachfrage-und Produktionsrückgang diesmal deutlich größer als auf dem Höhepunkt der Wirtschafts-und Finanzkrise im Jahr 2009. Aktuelle Prognosenlassen für das Jahr 2020 sogar die stärkste wirtschaftliche Rezession seit dem 2. Weltkrieg erwarten.
Auch ist zu erwarten, dass die sozialen Folgen der Rezession diesmal noch deutlich gravierender sein werden alsvor einem Jahrzehnt, da die Krise zusätzlich transformativen Digitalisierungs-und Automatisierungstendenzen Vorschub leistet, die den Strukturwandel der Wirtschaft stark beschleunigen könnten (vgl. Petersen und Bluth 2020). Damit stellt sich auch die Frage einer längerfristig angelegtenwirksamen arbeitsmarkt-undsozialpolitischen Abfederung der Transformationin neuer Form und Dringlichkeit.
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Christof Schiller, Thorsten Hellmann
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Bertelsmann Stiftung
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Bertelsmann Stiftung
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https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Policy_Brief_SGI_2020_DT.pdf
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